Perspektivengespräch: Therapie der chronischen Hepatitis C im Spannungsfeld zwischen medizinischem Fortschritt und Kostendruck

Beginn:
27. April 2015
19:00 Uhr - 21:00 Uhr
Ort:

House of Finance
Theodor-W.-Adorno-Platz 1
60629 Frankfurt am Main

Erdgeschoss
Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend 

Das Hepatitis-C-Virus (HCV) wurde im Jahr 1988 mit Hilfe gentechnischer Methoden erstmals identifiziert. Infolge einer hohen Mutationsrate weist es eine ausgeprägte genetische Variabilität auf. Hepatitis C ist weltweit verbreitet. Nach Angaben der WHO infizieren sich jährlich 3 –4 Millionen Personen. Etwa 130 –170 Millionen Menschen sind chronisch mit HCV infiziert, das entspricht 2–3 % der Weltbevölkerung. In Europa leben schätzungsweise 2–5 Millionen HCV-positive Personen. Etwa 50 – 85% der Infektionen gehen in chronische Formen über. Bei 2 – 35 % der chronisch Infizierten erreicht der Krankheitsprozess nach 20 – 25 Jahren das Stadium der Leberzirrhose.

Erweiterung des Behandlungsspektrums

Patienten mit HCV-induzierter Zirrhose haben ein hohes Risiko, ein Leberzellkarzinom zu entwickeln. Mit der Zulassung innovativer und sehr teurer Medikamente kommt es zu einer wichtigen Erweiterung des Spektrums der Behandlung der chronischen Hepatitis-C-Virus- Infektion. Neben einer Verbesserung der dauerhaften virologischen Ansprechraten bei gleichzeitig verkürzter Therapiedauer für konventionelle Therapien stehen jetzt auch hocheffektive, kurze und nebenwirkungsarme Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.

Referent: Prof. Dr. Stefan Zeuzem
Direktor der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Frankfurt am Main

Professor Zeuzem studierte Humanmedizin in Frankfurt a.M., Cambridge und Newcastle upon Tyne, England. Facharztweiterbildung am Universitätsklinikum Frankfurt a.M., Forschungsaufenthalte am Max-Planck-Institut für Biophysik (1990-91) und am Howard Hughes Medical Institute, Yale University (1993). Nach dem Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunktweiterbildung in der Gastroenterologie, Endokrinologie und Internistischen Intensivmedizin. Nach Habilitation (1992) und Ernennung zum außerplanmäßigen Professor (1998) an der Universität Frankfurt, Ruf auf den Lehrstuhl für Innere Medizin an der Universitätsklinik des Saarlandes (2002-2006), seit dem 1. Januar 2007 Lehrstuhl für Innere Medizin und Direktor der Medizinischen Klinik 1 am Universitätsklinikum Frankfurt a.M. Seit 2010 Mitglied des Wissenschaftsrats