Standortvorteil bei Biopharmazeutika nutzen!

Deutschland verfügt über hervorragende Produktionsanlagen

Biopharmazeutika werden mit Hilfe gentechnisch veränderter Zellen hergestellt und beflügeln den medizinischen Fortschritt seit mehr als 30 Jahren. Die Behandlung von Diabetes, von bestimmten Krebsarten, von Rheuma und anderen Autoimmunkrankheiten ist ohne sie nicht mehr denkbar. 20 Biologika generieren heute jeweils einen Umsatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar jährlich. Besondere Bedeutung unter ihnen haben hochkomplexe monoklonale Antikörper (MABs), die zielgerichtet an krankheitsauslösenden Rezeptoren, Enzymen oder Botenstoffen angreifen. 921 solcher MABs befänden sich derzeit weltweit in klinischer Entwicklung, sagte Professor Wolfram Carius, der bei Sanofi die Biologika-Produktion verantwortet, bei einem Perspektivengespräch, die überwiegende Mehrzahl davon allerdings in den USA. Das liege an den besseren Rahmenbedingungen für Innovation, die Unternehmen dort vorfänden. Viel mehr als bei kleinen Molekülen komme es bei der Produktion von Biologika auf die Qualität der Herstellungsverfahren und auf eine von vorneherein optimal abgestimmte Kooperation zwischen Forschung, Entwicklung und Produktion an. Das Produktions-Knowhow sei enorm wichtig und sorge für eine sehr hohe Eintrittsschwelle auf diesen Wachstumsmarkt der Arzneimittelbranche. „Diese Verfahren beherrschen nur wenige!“ Deutsche Produktionsanlagen, in Frankfurt, Ingelheim, Biberach oder Wuppertal zum Beispiel, zählten diesbezüglich zur Weltspitze. Damit sie das auch blieben, sei es notwendig, dass Politik und Gesellschaft den Wert der Biologika für die Patienten wie für den Standort Deutschland höher einschätzten als bisher und deren Innovationskraft förderten oder zumindest nicht hemmten.